Herzkrankheiten bei Katzen wurden erstmals in den 80er Jahren festgestellt ... folgende Herzerkrankungen / Cardio­myo­pa­thien sind z.B. bekannt :

1. DCM >>> dilatative Cardiomyopathie
2. HCM >>> hypertrophe Cardiomyopathie
3. RCM >>>  restriktive Cardiomyopathie
4. ICM >>>  intermediäre Cardiomyopathie


~HCM
Bei der HCM ist / sind der Herzmuskel / die Herzmuskeln  verdickt. Es gibt die primäre und die sekundäre HCM. Primär bedeutet, dass die Ursache im Herzmuskel selbst liegt. Es handelt sich um einen genetischen Defekt. Die sekundäre HCM entsteht auf Grund einer systemischen Erkrankung. Ursachen sind u.a. Erkrankungen, die mit einem erhöhten Blutdruck einhergehen, wie z.B. chronisches Nierenversagen oder Schilddrüsenüberfunktion.

Die Vererblichkeit der HCM wurde auch bei Katzen untersucht und nach­ge­wiesen.  Hauptsächlich soll die Europäisch Kurz­­haar Katze - also die Hauskatze betroffen sein. Eine Rassedispositionen gibt es außerdem für Maine Coon, Perser, BKH und Norwegische Wald­katze. Es fiel eine Geschlechtsdisposition auf - ca. 65%-85% der erkrankten Tiere sind männlich.

Die Diagnose kann anhand der Herztöne, einer Messung der Herzschlagzahl, durch eine Röntgenuntersuchung oder durch ein EKG gestellt werden. Das beste Diagnostik erfolgt durch eine Farbdoppler-Ul­tra­schall­untersuchung - hierbei kann das Herz sehr genau vermessenn werden. Die Hinterwand der Herzkammer  ist im Normalfall 5 mm dick, eine Dicke von 6 mm soll bereits auf eine HCM hinweisen.
Eine Diagnostik nach dem Tod sollte nicht nur über die Hermuskeldicke sondern auch über das Gewicht des Herzes erfolgen, da der Herzmuskel sich nach dem Tod zusammenzieht. Ein Herzgewicht zwischen 30-40 Gramm soll auf eine schwere HCM hinweisen - das normale Katzenherz wiegt ca. 20 Gramm.

Ist ein Tier "HCM positiv" getestet, ist es sehr wich­tig, Faktoren auszuschließen, die HCM-ähnliche Symptome verursachen. (Schilddrüsenüberfunktion, Wachs­tums­hormonstörungen, Niereninsuffizienz, Bluthochdruck)
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Die Prognose :
bei HCM  betroffenen Tieren mit entsprechender Medikation und leichter HCM :  ca. 5 bis 6 Jahre, in schweren Fällen wenige Monate. Der Tod eines erkrankten Tieres kann auf mehrere Arten erfolgen:

~ plötzlicher Herztod (Rhythmusstörungen, Kammerflimmern etc.).  
~ Herzversagen (Symptomatik:Herzrasen, beschleunigte Atmung, Kurzatmigkeit, Lungenödem) 
~ Bildung von Blutgerinnseln - speziell in den Oberschenkelarterien (schmerzhafte Lähmungen der Beine, Embolie)


Die Behandlung :
wenn die Katze einen Pleuralerguss oder ein Lungenödem hat, mit Entwässerungsmedikamenten (Diuretika) und einem Angiotensin- Converting-Enzym-Hemmer behandelt. Dazu werden Herzfrequenz senkende Medikamente (in der Regel Beta-Blocker oder Kalzium-Kanal Blocker) verabreicht, wenn Herzrhythmusstörungen vorliegen.
Um Thromboembolien zu vermeiden werden gelegentlich Aspirin, Warfarin etc. eingesetzt. Das momentan beste Medikament zur Vermeidung von Thromboembolien soll "Low-molecular-weight" Heparin sein - es muss jedoch täglich gespritzt werden.
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Testreihen auf HCM ab dem zweiten Lebensjahr sind speziell bei Zuchtkatzen unumgänglich. Nur so kann die erbliche Form der HCM in Grenzen gehalten werden !!!



~RCM
Die RCM entsteht durch Narbengewebe im / am Herz. Es wird vermutet, daß RCM durch entzündliche Prozesse entsteht. Die Prognose ist sehr schlecht, betroffene Tiere entwickeln meist innerhalb 3-6 Wochen massive Herz­be­schwer­den und sterben.


~DCM
Bei  der DCM sind die Herzkammern und Vorhöfe ausgeweitet, der Herzmuskel ausgedünnt. Vor allem Siamesen, Burma und Abessinier sollen betroffen sein (noch nicht wissenschaftlich erwiesen), wobei die Krankheit in jeder Altersklasse beobachtet wird. DCM wird aber vor allem bei jungen Tieren gefunden. Wird eine DCM nachgewiesen,  bleiben dem Tier im Normalfall nur noch wenige Monate.


~ICM
Unter ICM werden Herzerkrankungen zusammen gefasst, die nicht definitiv als HCM, DCM oder RCM diagnostiziert werden können.






© Ina Zahlten